Todratal - Goulmina - Er Rachidia - Meski (Schlampampitag) Wir kommen kurz vor der Abfahrt noch mit den Niederländern von der
anderen Seite "unserer Stellplatz-Palme" des Campingplatzes
Atlas ins Gespräch, tauschen Tipps aus und fahren dann los.
Nach kurzem Stopp in Errachidia zwecks "Geldzapfen" geht es weiter... "Pläne-Fahrtag"... bis wir an der Source-Bleuein Meski ankommen. Nach und nach trudeln hier alle ca. 12-14 Womos(?) einer geführten
Womotour (Kuga) auf dem Campingplatz ein und es wird eng mit den schönen
Plätzen unter den noch freien Palmen :-(. Übrigens 'ne gute
Idee der geführten Tourorganisatoren, ihren Kunden kolonnefreies
Fahren werbetechnisch schmackhaft zu machen, so finden wir früh eintreffend
noch unsere freie Palme, bevor die letzten der Gruppe auflaufen :-). Als
auch noch drei vollgepackte Reisebusse anrollen, die 'zig spanische Rucksackstudenten
ausspucken, (... unsere weiblichen Anhalter aus dem Todratal sind dabei),
wird's richtig voll auf dem Campingplatz. Meski - Merzouga Unterwegs über Erfoud, Rissani nach Merzouga bekommt Barbara an einem Fotostop von "Achmed", einem mit "Reisedienst Sylt-Empfehlungsschreiben" werbendem "guide" die Visitenkarte eines Campingplatzes an den Dünen - die es dort zu Hauf gibt - in die Hand gedrückt. Als "erfahrener" guide von bis zu 25 Womo-Besatzungen :-( hat er natürlich u.a. 3 Tagestouren mit 4x4/Kameltransport und Brotback-Event in den Dünen im Programm, genau wie Tipps wo es die schönsten Teppiche etc. gibt ;-(. Wir fahren die neue Asphaltstraße parallel zu den Dünen bis
ganz hinunter nach Merzouga, auf der Fahrt dahin immer wieder Pistenabzweige
zu einem der 'zig Campingplätze direkt an den Sanddünen des
Erg Chebbi. Wir suchen kurz selber und entscheiden uns fürs "gehobene Ambiente" des Ksar Sania (... Pool mit Terrasse und insbesondere netter "Divan-Lümmel-Oase" direkt am Pool, gutes Restaurant, heiße Duschen, das Ganze in exotischer Architektur mit etwas Grün und zudem etwas windgeschützt, da ummauert, für 50DH die Nacht.
Rechtzeitig zum Sonnenuntergang mache ich mich zwecks Fototour in Richtung große Düne auf die Socken... will man bis ganz oben hinauf, sollte man schon früh losmarschieren! Selber wende ich mich eher in Richtung des südlichen Abhanges der großen Düne, da ich nicht ins Gegenlicht und von oben herab, sondern mit dem Sonnenlicht und inmitten der kleineren Dünen Fotos machen möchte.
Von meiner knapp 2-stündigen Dünen-Wanderung zurückkommend,
treffe ich Barbara auf der ersten Düne hinterm Camping stehend, vertieft
in ein Gespräch mit zwei dt. Radfahrern, die offensichtlich interessiert
unseren Cook aus der Nähe inspiziert haben. Locker verabreden wir
uns nach dem von uns geplanten Abendessen im Restaurant in unserer gemütlichen
Divanecke am Pool. Das Menü mit Suppe, Couscous als Hauptspeise und
einer Nachspeise (100DH/Pers.) plus Getränke war ausgezeichnet, wenn
auch das teuerste Essen unserer Reise. Natürlich schafften wir es frühmorgens um 5.30Uhr dann nicht
loszukommen, um rechtzeitig zum Sonnenaufgang oben auf der Düne zu
sein - laut unserer belgischen Campingplatznachbarn war's aber ein total
wolkenverhangener Sonnenaufgang ;-). Zagora - Foum Zguid - Tissint (Cascades) - Tata Weder in Zagora noch in Agdz, sondern erst wieder in Quarzazate gibt
es den 350er Dieselsprit. Neben dem normalen gasoil-Diesel für 6DH/Liter
gibt es den ECO/Super 350er Diesel für 7,30DH/Liter, weswegen wir
zwangsweise erstmals das normale gasoil tanken. Das normale gasoil rußt
sehr stark und stinkt aufgrund seines höheren Schwefelgehaltes recht
deutlich. Einen nachgesagten Leistungsverlust können wir nicht bestätigen.
Ob's für moderne CDI Maschinen auf Dauer zu Motorproblemen führt...
(?). Habe mit nem niederländisch sprechenden Marokkaner diskutiert,
der seinen Vito nur mit normalem gasoil betankt und zwischen Marokko und
den Niederlanden pendelt... er hat keinerlei Probleme mit dem preiswerteren
gasoil. Erwachsene und Kinder der Orte die wir durchfahren winken häufig freundlich, wobei die Kinder mitunter unberechenbar sind. Sie sehen uns schon von weitem und kommen oft zur Strasse hochgerannt. Viele winken einfach nur, manche rufen aber auch laut bettelnd nach stylo oder Dirham. Fährt man sehr langsam, versuchen speziell die kleinen Jungs aufs Auto aufzuspringen (Fahrradträger, Schiebetürgriff und untere Seitenverkleidung beim Ducato...), einmal wirft ein Mädchen mit kleinen Steinchen nach uns.
In Tata landen wir auf dem staubfreien - da komplett zubetonierten - zentral gelegenen Camping municipal (20DH), den französische Womo-Überwinterer für sich okkupiert haben. Wir bummeln abends durch den kleinen Ort und landen schließlich auf dem zentralen Platz, u.a. An- und Abfahrts- sowie Sammelpunkt für Überlandbusse und 30-35 Taxen. Wir gesellen uns vor einem Restaurant zu unseren franz. Campingplatznachbarn, die schon zwei Tische besetzt haben. Von hier aus lässt sich trefflich das Treiben auf dem Platz beobachten:... z.B. ein Streit zwischen Mehlhändler und unserem Restaurantbesitzer. Ersterer hatte seinen Eselskarren mit vorgespannter "aktiver" Dungfabrik direkt vor uns am Bordstein geparkt, um die schweren Mehlsäcke auf kürzestem Weg direkt an unseren Tischen vorbei aus seinem Lager zu holen. Gegenüber treiben Kinder prall aufgepumpte alte Fahrradschläuche mit halb aufgeschnittenen Wasserflaschen vor sich her zwischen den Taxen durch. Nebenan renoviert der Schreiner die Tische des Restaurants... frisch lackiert stellt er die noch ausdünstenden Tische wieder auf die Terrasse. Die Zeitung eines sich an den Tisch setzenden Marokkaners klebt am Tisch fest. Tata - Igherm - Tafraoute - Tiznit - Plage Aglou Hinter Tafraoute, wenige Kilometer hinterm Campingplatz, machen wir links der Strasse in den skurrilen Felsformationen Mittagsrast. Ein Platz, der sich auch zum freien Übernachten eignen würde, was wir ursprünglich auch vorhatten, um uns z.B anderntags die "les peintures" - die blau, violett, rot angemalten - inzwischen aber stark verwitterten Felsen des belgischen Malers Jean Verame anzusehen. Uns drängt es aber irgendwo ans Meer... kurzentschlossen zur nahegelegensten Möglichkeit in Aglou Plage, nachdem wir nun schon zwei lange Tage durchs Gebirge fahren. Am Col du Kerdous mit prächtigem Blick auf die sich in Serpentinen hochwindende Strasse machen wir eine weitere kurze Rast und trinken im gleichnamigen *****Sterne Hotel einen thé à la menthe. Auf dem Parkplatz, wo schon mal geführte Touren übernachten und dafür im Hotelrestaurant speisen, trudeln zufällig gerade nach und nach einzelne Teilnehmer einer 18 Einheiten(!) umfassenden SIWA-Tours Gruppe ein. Ihr heutiger Übernachtungsplatz ist aber der Campingplatz in Tafraoute, wie ihr 3-4 seitiger Tagesroadplan mit Angaben, wo / wie den Tag über abzubiegen ist, ausweist. Aglou Plage - Parc National Qued Massa - Tifnite Am Ortseingang von Aglou-Plage gibt's einen wenig attraktiven, schattenlosen Campingplatz, weit weg vom Strand. Vor den Parkplätzen direkt an der Hafenpromenade von Aglou-Plage steht ein verrostetes, kaum noch lesbares Übernachtungsverbotsschild für Womos, dito. vorm Privat-Parkplatz des etwas höher liegenden Hotel-Restaurants. Die Übernachtung bei letzterem ist für uns aber problemlos möglich, selbst wenn wir nicht ins Restaurant einkehren würden... was wir aber tun ;-). Ein Highlight war dann unser Stop bei Sidi Rabat am "Parc National de Sous Massa", benannt nach dem gleichnamigen Fluss, der auf seinen letzten Kilometern bevor er ins Meer mündet, zum Naturreservat deklariert ist. Vom Eingang des Parks sind es ca. 3Kilometer zu Fuß bis zum Strand. Unterwegs dorthin kann man entlang des ins Meer fließenden Massa jede Menge Vögel beobachten.
Stellplatztechnisch fündig werden wir heute etwas weiter nördlich in Tifnite, wo wir direkt am 5-8Meter abfallenden Steilufer frei stehen können. Von hier hat man einen wirklich tollen Ausblick über den Strand, das gegenüberliegende Dorf mit seinen auf den Strand gezogenen blauen Fischerbooten und das Meer. Fischer, die z.T. unter uns in den Felshöhlen des Steilufers wohnen, bieten uns frisch gefangenen Fisch an, was Barbara auch gleich wahrnimmt. Tifnite - Imssouane - Essaouira Auf der heutigen Fahrt kommen wir nördlich von Agadir auch an dem
Platz vorbei, auf dem zu Spitzenzeiten im Winter schon mal über 1000
Wohnmobile dicht aneinandergedrängt auf dem schattenlosen Strand
stehen, um dort zu überwintern.
Unterwegs am Strassenrand bieten Kinder und Erwachsene, wie überall
in Marokko, irgendwelche Dinge an... von Apfelsinen, getrockneten Datteln,
schmückenden Ketten, geflochtenen Körben... bis zu gefangenen
lebendigen Gekkos. Zwischen Agadir und Essaouira ist es Arganienöl,
ein schmackhaftes nussartiges Öl, dessen Herstellung äußerst
mühsam ist. Um einen Liter Arganenöl zu gewinnen, benötigt
eine Frau fast einen ganzen Tag, der dann an der Straße für
rund 80-100DH angeboten wird.
Im Gegensatz zu Marrakkesch "shoppt" es sich, was Mitbringsel betrifft, in Essaouira deutlich angenehmer! Das liegt z.T daran, dass die Händler hier mit ihrem "first price" nicht völlig überzogene utopische Preise wie z.B. in Marrakech fordern, sondern auf dem Teppich bleiben und sich nach dem auch hier obligatorischen Feilschen schnell ihrem "last price" nähern. Essaouiras Souk ist wesentlich kleiner und daher übersichtlicher, die Händler vermutlich aufgrund geringeren Konkurrenzdrucks weniger aktiv aggressiv auf Kundenfang... dafür gibt's in Marrakesch einfach nix was es nicht gibt!
... "im Auftrag" unserer Kids haben wir beiden eine mit eingefärbtem Ziegenleder bespannte und mit Henna bemalte Lampe mitgebracht (110DH Stk.) Essaouira - Marrakesch - Casablanca Den Campingplatz vor Marrakesch schenken wir uns diesmal, wir finden, man steht einfach besser auf dem zentralen bewachten Parkplatz unweit der Koutoubia Moschee. Zudem wollen wir uns ja diesmal intensiv in den Souks umschauen und entdecken dabei womöglich noch das ein oder andere zum Trummle zu transportierende Mitbringsel... ;-). Beim Durchstöbern der Souks gelangen wir irgendwann in die Nähe des Gerberviertels, wo wir in die Fänge eines Schleppers fallen - allerdings sind dessen Methoden recht verfeinert. Er gibt vor, im Gerberviertel als Tanneur (... steht auch im gezeigten Ausweis) zu arbeiten und uns ohne Absichten gern die Berber-Gerbereien zeigen zu wollen. Gesagt - getan, er führt uns in eine kleine und eine große Gerberei. Der Trick besteht darin, uns anschließend an seinen "Neffen" weiterzureichen, der uns dann auch noch zeigen soll, wie die bunten Felle gegerbt und weiterverarbeitet werden - klar wohin das führt. Untrügliches Zeichen solch einer Führung das Minzbüschel in den Händen der Touris, das der guide ihnen als "Gasmaske de Berbere" schenkt. Mit etwas Hartnäckigkeit können wir den "Neffen", der uns geradewegs in den weiterverarbeitenden Betrieb der Familie(?) führen wollte, abschütteln.
Als Beispiele unserer Souk-Feilschereien:... irgendwo hatten wir
geflochtene Handtaschen für unsere Kids gesehen, die das Stück
180DH kosten sollten. Als Theo dann 200 für zwei Taschen anbot und
der Händler sofort einwilligte, wussten wir, dass wir nicht hoch
genug gepokert hatten. Daher legten wir mit den Worten "... mmmhh,
wir wollen lieber nochmal weitergucken, evtl. finden wir ja noch irgendwo
schönere Exemplare" den Rückwärtsgang ein. Gerade
um die nächste Ecke gebogen, kam der Händler uns dann nochmal
hinterher und bot uns beide Taschen für 180DH an, was wir dankend
mit bereits bemühtem Argument ablehnten. Natürlich fanden wir
nirgendwo schönere Handtaschen, weshalb wir anderntags nochmal langsam
beim Händler vorbeischlenderten, ohne jedoch unser Interesse zu outen.
Der Händler erkannte uns wieder und wiederholte sein Angebot, wir
aber schlugen 150DH für beide Taschen vor... er versuchte es erst
mit 170, dann 160, wir aber blieben eisern und letztendlich bekamen wir
sie für 150DH - im sicheren Bewusstsein, der Händler hat immer
noch ein gutes Geschäft gemacht.
Casablanca - Gronau Spätnachmittags sind wir gestern noch von Marrakesch die ca. 180km
bis Casablanca gefahren und 'ne halbe Stunde nach Sonnenuntergang dort
angekommen. Heute früh um 10.55Uhr Ortszeit geht Barbaras Flieger,
ich starte aber schon eine Stunde früher Richtung Tanger, um noch
eine bestimmte Fähre zu bekommen... die aber defekt im Hafen von
Algeciras liegt. Dann soll mich die Schnellfähre mitnehmen, klappt
aber auch nicht, da der Verlademeister im letzten Moment feststellt, dass
unser Cookle zu hoch ist ):-(. Auch ohne SAT-Schüssel hätte
es übrigens nicht geklappt! |