Island 1998

Mit gespannter Vorfreude und vollbepackt wie nie zuvor, ging es am zweiten Ferientag in Richtung Hanstholm (Dänemark). Von dort sollte uns die betagte "M/F Norröna" (Baujahr 1973) der "Smyril-Line" in 1 1/2 Tagen zunächst zu den Faroer-Inseln bringen. Nach 2 1/2 Tagen Zwischenaufenthalt sah der Fahrplan dann die Weiterfahrt durch den hoffentlich ruhigen Nordatlantik Richtung Seydisfjördur auf Island vor.

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                    (Campingplatzverzeichnis) und (Links)
                    Dieseleinfuhrsteuer
                    Gasversorgungstipps von Sven Strumann

Hanstholm/Tórshavn - Atlantik
Samstag-Montag (25.06-27.06.98)

Etwas irritiert stellen wir samstagsfrüh fest, dass 9 Stunden vor Abfahrt außer uns nur noch ein isländischer PKW in der Abfertigungszone der Smyril-Line steht. Wir kommen mit dem Fahrer ins Gespräch, und laden ihn auf eine Tasse Kaffee in unser Womo ein. Er ist Sprengmeister und seit drei Jahren polnischer Gastarbeiter in Island. Er war zu Hause um Haus und Hof zu verkaufen und hat jede Menge Fleisch und Wurstwaren etc. im PKW gebunkert. Von ihm stammt auch unser erstes kleines Lexikon:

Talada pysku:

Sprechen Sie Deutsch?

godan dag:

Guten Tag

wettur:

Wetter

ricknick:

Regen

sol:

Sonne

mikit penninge:

viel Geld

simi:

Telefon

bill:

Auto

Nach und nach trudeln gut ein Dutzend Womos, jede Menge z.T. martialisch ausgestattete Geländewagen und einige Motorradfahrer ein. Nicht alle an Bord überstehen die Überfahrt zu den Faroer-Inseln ohne ... Wir haben vorgesorgt und sicherheitshalber etwas gegen Seekrankheit eingeworfen. Gut geschlafen haben wir dennoch nicht, da Schnarcher in unserer 9 Bett-Kabine sägten ... so konnte ich mich ausgiebig mit den Unterschieden zwischen stampfen, schlingern und gieren beschäftigen.

Torshávn - Faroer
Montag - Mittwoch (30.06-01.07.98)

Torshávn - 13754 ByteWir sind als letzte in aller Ruhe aus der Fähre rausgefahren, etwas amüsiert über zwei Hektiker, die sich auch prompt 'ne Macke ins Womo gefahren haben. Wir nutzen die 2 1/2 Tage Aufenthalt auf den Faroer für eine Tour über die Insel (Torshavn, Lagnar, Kvivik, Vestmanna, Kollafjördur, Hvalvik...). In der Bucht von Tjornuvik wurde übernachtet. Anderntags böse Überraschung... unser Trumle startet nicht, da die Batterie vollkommen leer war (vermutlich habe ich das Abblendlicht nicht ausgeschaltet?!). Zu unserem Glück kommt zufällig gerade der Linienbus ins sonst menschenleere Dorf gerollt und zieht uns rückwärts den Berg hoch. Ich lasse Trumle rollen... in der Aufregung verpenne ich, zuerst die Wegfahrsperre außer Gefecht zu setzen, so dass Trumle schon fast wieder unten angekommen ist, bevor er endlich beim dritten Startversuch anspringt. Wir entschließen uns die Nachbarinsel Eysturoy zu erkunden - Batterie laden. Durch dicke tanzende Nebelschwaden, vorbei an in Felsnischen kauernden Schafen geht's Richtung Eidi über den Pass nach Gjogv. Auf der anderen Seite scheint die Sonne.

Dorfkirche - 10740 ByteÜbernachtet haben wir dann auf dem Parkplatz neben einer kleinen Kirche in... Bevor es wieder auf die Fähre geht, kleiner Stop an der Müllverbrennungsanlage in Tomingarstot, wo man sein Trumle kostenlos ent- und versorgen kann. Zum Shoppen ging's dann nach Torshavn.

Seydisfördur/Hengifoss - Island
Donnerstag 02.07.98

Seydisfjördur - 15291 ByteZugegeben, wir waren etwas überrascht, als wir bei strahlender Sonne (20°C) in den Hafen von Seydisfjördur einfuhren und hinter der hellblauen Wellblechkirche des Ortes die für unseren Geschmack doch noch ziemlich schneebedeckten Gipfel des nur 620 m hohen Passes erblickten. Wir hatten uns schon zu Hause überlegt, Island von Norden her zu umrunden, weil das Wetter dort zu dieser Jahreszeit besser sein soll. Unsere (Theos!) Hoffnung war, einige besonders interessante Hochlandstrecken fahren zu können. Nachdem wir die obligatorische Dieselsteuer für die Dauer unseres Aufenthaltes entrichtet hatten ging's zur Zollkontrolle. Der Zoll akzeptiert nur Cash, man tauscht daher besser gemeinsam mit anderen Mitreisenden an Bord der Norröna, da der Kurs dann etwas besser ist. Uns schwante Schlimmstes, als die Zöllner vor uns den vollbepackten PKW unseres Sprengmeisters komplett zerlegten. Aber wir hatten Glück und wurden, wie die anderen Womos scheinbar auch, nur befragt. So ging's dann Richtung Egilstadir 93 (Island Touring Map 1:500.000) über den Pass. Von der Passhöhe genossen wir den Blick über Egilstadir und den Lögurinn-See. Hier lernten wir auch Sven Strumann kennen, der jedes Jahr mehrere Monate auf Island verbringt und daheim auch Diavorträge hält. Von ihm stammte auch der Tipp, den Reiseteil unseres Reiseführers (Titz, Reise Know-how 1. Aufl. 1997) getrost zu vergessen, da dieser auf dem Stand von 1992/93 sei und alle dort als unpassierbar gekennzeichneten offroad-trails (z.B. Kjölur) inzwischen größtenteils geschottert, wenn nicht asphaltiert, die Furten überbrückt und daher auch von uns fahrbar sind.

Hengifoss - 12054 Byte

Außerdem sei der Winter recht schneearm gewesen und viele Furten die normalerweise zu dieser Jahreszeit noch ein Allradgefährt voraussetzten, seien passierbar. Im Verlauf des Urlaubs gewöhnten wir uns dann an, im Zweifelsfall einen isländischen Hochlandbusfahrer/ Touribusfahrer zu fragen. Egilstadir eignet sich gut um Diesel- und Bargeldvorräte aufzufrischen, und sich mit isländischen Lebensmittelpreisen anzufreunden (gut sortierter, für isländische Verhältnisse relativ preiswerter Supermarkt). Wir fuhren weiter zum Lögurinn-See 931, wo wir unseren ersten isländischen Wasserfall erkunden wollten. Über einen z.T. recht steilen, ausgetretenen Fußpfad ging es entlang einer Schlucht zum Hengifoss (Foss=Wasserfall). Auf halbem Weg taucht ganz überraschend ein zweiter Wasserfall (Litlanesfoss) auf, der sich wasserreich in einem Kessel zwischen Basalt-Bleistiften in die Tiefe stürzt. Zu müde und hungrig vom Laufen, beschließen wir auf dem kleinen Parkplatz des Hengifoss direkt am See zu übernachten.

Hengifoss/Vopnafjördur/Dettifoss
Freitag 03.07.98

Lupinen - 11186 ByteWir umrunden den Lögurinn-See und fahren auf einer von Lupinen gesäumten Straße vorbei am schön gelegenen Camping Atlavik in Richtung Vopnafjördur. Als wir die Ringstraße verlassen, beginnt eine gut ausgebaute Schotterpiste 917, die uns über einen 700 m hohen Pass (Hellisheidi) mit 14% Steigung und Schneefeldern durch wolkenverhangene, schneebedeckte Gipfel führt. Hinter Vopnafjördur geht es auf der 85 durch Geröllwüsten, Mondlandschaften über die Ringstraße auf der Waschbrettpiste 864 zum Jökulsárgljúfur-Nationalpark. Hier hat sich ein Gletscherfluß tief ins Lavagestein eingegraben und einige der interessantesten Wasserfälle Islands (Dettifoss, Sellfoss, Hafragilfoss, Rettarfoss) geschaffen. Zum erstenmal jonglieren wir bei Geschwindigkeiten zwischen 20-80 km/h aus, mit welchem Tempo die Wellblechpiste am angenehmsten zu fahren ist.

Dettifoss - 10504 ByteAm Dettifioss (größter Wasserfall Europas) begrüßen uns Schwärme von Zuck- bzw. Kriebelmücken, deren Anzahl Richtung Myvatn bedeutend steigerungsfähig ist, wie uns ein bayrisches Ehepaar mit Leihwagen prophezeit. Wir vermummen uns kurzerhand um uns den Dettifoss anzusehen. Nur zögernd nähern sich Barbara, Gudrun und Marie der beeindruckenden Fallkante. Gudrun (9) entdeckt "verschiedene Wasserschichten - das schwere, das sofort tief fällt und leichteres Wasser in kleineren, hellen Tröpfchen, das nicht mit hinuntergerissen wird, sondern einen leichten weichen schwebenden Teppich bildet."

Dettifoss/Asbyrgi
Samstag 04.07.98

Hafragilfoss - 9572 ByteDa die Mücken heute einen Ruhetag einzulegen scheinen und die Sonne durchbricht machen wir uns flussaufwärts auf den Weg zum ca. 1 Stunde entfernten Sellfoss. Unterwegs sammeln wir schwarzen Sand und die Kinder spielen barfuß am Flussufer. Nachmittags, auf dem Weg nach Asbyrgi, wo wir heute auf dem Campingplatz übernachten wollen, schauen wir uns noch den Hafragilfoss an. Trotz der Unmenge an Wasserfällen die Island zu bieten hat, sind wir immer wieder begeistert von deren ästhetischen Vielfalt. Kurzer Stop an einer Tankstelle vor Asbyrgi, um noch etwas Lammfleisch zum Grillen zu besorgen und den Pistenstaub vom Wagen zu waschen (kostenloser Service in Island). Inmitten einer hufeisenförmigen Schlucht, umgeben von einem kleinem Birkenwäldchen, liegt der Campingplatz.

Asbyrgi/Rettarfoss
Sonntag 05.07.98

Draußen ist es ungemütlich kalt und regnerisch und zu allem Übel haben wir Probleme mit der Heizung. Schon gestern abend roch die Heizungsluft irgendwie merkwürdig. Heute streikt die Heizung komplett und auf dem Display blinkt ein Fehlercode. Die Service-Hotline von Mercedes-Benz (0711/541154) hat es tatsächlich geregelt gekriegt, die Telefonnummer von Eberspächer (0711/939-00) ausfindig zu machen. Vor Montag erreichen wir dort natürlich niemanden. Nachmittags kommt die Sonne raus, wir sitzen draußen und erwandern uns später die Schlucht. Da die Sonne erst um Mitternacht untergeht und es auch dann noch recht hell ist, brechen wir erst sehr spät Richtung Hljodaklettar (Echofelsen F862) auf. Wir erkunden das faszinierende Labyrinth aus Basaltformationen. Ein Übernachtungsplatz findet sich gegen 23.00 Uhr auf dem Parkplatz des Rettarfoss.

Raudhólar - Hljódklettar/Husavik
Montag 06.07.98

Rhyolithberge - 10170 Byte

Nochmals zurück zu den Echofelsen um die tags zuvor noch nicht erstürmten roten Rhyolithberge (Raudhólar) zu erklimmen. Nachmittags dann los - Richtung Husavik auf der 85 (da war mal Teer drauf) - wo wir eine Walbesichtigundstour geplant haben und eine Autowerkstatt aufsuchen wollen. Gegen 20.30 Uhr finden wir ein idyllisches Übernachtungsplätzchen hinter Husavik am See Botsnavatn.

Husavik
Dienstag 07.07.98

Zuerst zur Post um mit Eberspächer zu telefonieren. Vermutlich ist ein Dichtring zwischen Brennkammer und Wärmeaustauscher defekt. Da es weder Niederlassung noch Vertragswerkstatt gibt, faxt Eberspächer uns eine zwölfseitige Reparaturanleitung zu. Der mitfühlende Postbeamte macht uns für das Fax einen Sonderpreis, schenkt unseren Kindern ein paar Postkarten und verkauft uns seine gebrauchte Simmi-card, da neue gerade ausgegangen sind. Der Postbote empfiehlt uns eine Werkstatt, bei der wir nachfragen. Wir können morgen kommen und selber am Auto schrauben. Da das Wetter saumäßig ist, wird die Walbeobachtung verschoben und wir fahren zu den heißen Quellen von Hveravellir. Zunächst frischen wir im örtlichen Gewächshaus unsere Gemüsevorräte auf, um danach im heißen Thermalbad baden zu gehen.

Husavik
Mittwoch 08.07.98

Trumle-Reparatur - 8224 Byte

Wir sind in der Werkstatt und Theo liegt unterm Trumle und demontiert und zerlegt die Heizung. Es ist tatsächlich die Dichtung. Es gelingt dem Werkstattmeister bei VW in Reykjavik das Ersatzteil aufzutreiben (darauf hätte der Typ von Eberspächer auch kommen können), das per Eilkurier morgen früh ankommen soll. Nachmittags bei schlechtem Wetter Karten geschrieben und die 1907 erbaute Jugendstilkirche des Ortes besichtigt.

Husavik
Donnerstag 09.07.98

Das Ersatzteil ist tatsächlich eingetrudelt und ich mache mich an den Einbau. Die Leute aus der Werkstatt sind sehr hilfsbereit und gegen 12.30 Uhr läuft die Heizung zur Probe. Sie fährt hoch, kein Abgasgeruch, warme Luft strömt ins Trumle - alles scheint wieder o.k. zu sein. Nachmittags kraxeln wir mit unserem Trumle den 417m hohen Hausberg Husaviks hinauf. Von dort toller Rundumblick. Danach wurde der Hafenplatz Tungulending gesucht, wo es an der Steilküste Fossilienablagerungen geben soll. Nur durch Zufall entdecken wir die richtige Schotterpiste - ein Touribus, der das Schafsgatter zum Gehöft Tjöhöfn? passiert, verrät uns den Weg. Da wegen des stürmischen Wetters keine Boote zur Walbesichtigung rausfahren, beschließen wir eine letzte Nacht in Husavik zu verbringen, in der Hoffnung auf Wetterbesserung.

Husavik/Leirhnjúkurspalte
Freitag 10.07.98

Knörrin Kutter - 11566 ByteNach langem Hin und Her hat es doch noch geklappt. In Anbetracht des nicht gerade geringen Wellengangs fahren wir nicht mit der Knörrin-Nussschale, sondern mit einem größeren Schiff, von dem man auch eine bessere Aussicht haben soll. Pustekuchen - wir sehen maximal für wenige Sekunden die Fluken zweier Wale, zum Dank "füttern" wir sie, mit Ausnahme von Theo, alle intensivst. Nachmittags entlang der mehrfach gestauten Laxa mit ihren Lachstreppen auf der 856. Irgendwann ging es ohne Allrad nicht mehr weiter und wir kehrten zurück auf die 87, vorbei am Myvatn und dem Dampfkraftwerke Kröflustöd (818). Aus allen Richtungen führen silbern schimmernde Rohre aus dem Erdinneren heißen Dampf ins Kraftwerk. Übernachtung dann auf dem Parkplatz der Leirhnjúkurspalte.

Leirhjnúkurspalte/Krafla/Námaskarð/Leirhnjúkurspalte
Samstag 11.07.98

Schwefelberg - 14888 ByteFrühmorgens gegen 8.15 Uhr liegt alles noch in dichtem Nebel. Gegen 9.30 Uhr, als die ersten Touribusse ankommen, läßt sich die Sonne sehen und wir machen uns auf den Weg. Zunächst geht es durch meterhohe, grasbewachsene Bodenaufwölbungen, die durch Frostaufbrüche entstanden sind. Im Solfatarengebiet des Leirhnjúkur tauchen wir erstmals ein in die faszinierende Welt blubbernder, nach faulen Eiern riechender Schlammtümpel und kleiner Minikvulkane aus denen heißer Dampf zischt. Danach wandern wir lange durch die sich anschließenden tiefschwarzen Lavafelder. Nach kurzer Pause im Womo steigen wir zum gleich gegenüberliegendem Kratersee Viti des Vulkans Krafla auf. Auch hier gibt es ein kleineres Solfatarengebiet.

Panoramablick übers Solfatarengebiet - 15480 ByteNachmittags dann aufgebrochen zum wohl bekanntesten Solfatarengebiet von Námaskarð, wo wir den Berg Námakolla erklimmen und einen Super-Panoramablick genießen. Direkt unter uns liegt die Blubberwelt Námaskarðs, links davon der Krafla mit den Dampfwolken des Thermokraftwerkes. Auf dem Bergrücken des Námakolla schillert das vulkanische Gestein in kräftigen rotbraunen bis gelben Farben. Auch die nächste Nacht wollen wir auf dem Parkplatz an der Leirhnjúkurspalte verbringen.

Reykjahlid - Myvatn
Sonntag 12.07.98

Myvatn - 13045 ByteHeute haben wir vor, den Myvatn zu umrunden und uns die drumherumliegenden Naturschönheiten anzusehen. An der Grjótagjá, einer wassergefüllten Erdspalte dessen Badetemperatur mit über 50°C allerdings zu heiß ist, kommt Theo mit einem isländischen Busfahrer ins Gespräch, der tags zuvor die F88 zur Askja gefahren ist. Theos Hoffnung, zumindestens bis zum 1682m hohen Herdubreid zu kommen, zerschlägt sich, da die Furten für unser Trumle zu tief sind. Ganze drei Stunden marschieren wir durch die Lavaformationen von Dimmuborgir, hinauf zum Kraterrand des Hverfell und wieder zurück.

Kraterrand - 13803 ByteVom Kraterrand hat man einen atemberaubenden Blick über den See und Dimmuborgir. Wir können uns den teuren Rundflug schenken, den man am Flughafen in Reykjahlid buchen kann. Auf dem Campingplatz Hlíd in Reykjahlid genießen wir die Abendsonne und den prächtigen Ausblick auf den See, während unser Grillfleisch vor sich hinbrutzelt.

Reykjahlid - Myvatn
Montag 13.07.98

Pseudokrater - 14411 ByteWir beschließen, eine weiteren Tag hierzubleiben und uns heute den Höfti Stadtpark (na ja!) und die Pseudokrater in Skútustadir anzuschauen. So richtig toll wirken die Pseudokrater wahrscheinlich nur vom Flugzeug aus. Aber 90,- DM pro Person sind uns dann doch etwas zu teuer! Auf dem Weg um den See schauen wir Forellenanglern an der Laxa, dem ergiebigsten Lachsgewässer Islands, zu. In der Nähe der Piste, die zum Sandvatn führt, entdecken wir ein Wollgrasfeld und machen Rast. Morgen soll's dann Richtung Godafoss, Sprengisandur weitergehen.

Reykjahlid/Laugafell
Dienstag 14.07.98

Laugafell im Schnee - 15316 ByteFrisch geduscht auf den Weg zum Godafoss gemacht. Die Kids schlafen noch, obwohl die 1 uns durchschüttelt. Theo beschließt, noch ein "kleines" Stückchen Sprengisandur F26, bis zu den beiden Wasserfällen Aldeyjarfoss und Hrafnabjargafoss zu fahren. Er kann es einfach nicht lassen, Piste zu fahren. Erst mal auf der Sprengisandur fährt er dann noch bis zu den heißen Quellen von Laugafell F887. In der Nacht hat es angefangen zu schneien und zu allem Übel ist die Standheizung wieder ausgefallen. Eine Reisegruppe die mit ca. 25 Islandponys unterwegs ist, wurde ebenfalls vom Schnee überrascht.

Laugafell/Akureyri
Mittwoch 15.07.98

Gegen 9.00 Uhr spricht Theo kurz mit dem Reiseführer von "Island on a horseback", der uns beruhigt, da nur 100-200 Höhenmeter tiefer kein Schnee mehr liegt. Sie wollen die Pferde hinunterführen und raten uns den gleichen Weg zurück zu nehmen. Wir kämpfen uns durch einige kniehohe Schneeverwehungen, deren größte wir erst im zweiten Anlauf schaffen, bevor wir nach 4 Stunden (für ganze 80 km!) auf der F26 am Godafoss ankommen. Wir müssen Schlaf nachholen und machen ein kleines Nickerchen (3 Stunden!) bevor wir dann nach Akureyri durchstarten, wo wir vorm Touristenbüro übernachten.

Akureyri/Ólafsfjördur
Donnerstag 16.07.98

Auf dem Hof einer Werkstatt zerlegt Theo nochmals die Standheizung und entdeckt eine verstopfte Dieselzufuhrleitung als Ursache für den erneuten Ausfall. Wir machen einen Stadtbummel, versorgen uns mit frischen Obst/Gemüse und besuchen noch den sehenswerten botanischen Garten "Lystigardun" Akureyris. Da wir alle ein wenig erkältet sind, fällt der Badetag im öffentlichen Schwimmbad aus. Unsere weitere Route führt uns entlang der abwechslungsreichen Steilküstenstraße 82 bis zu einem Tunnel ("einbreit bru" - einspurig) kurz vor Ólafsfjördur, wo wir auf einem Parkplatz direkt am Meer übernachten. Uns gegenüber hat ein niederländisches Ehepaar ihr Zelt aufgeschlagen. Sie sind mit dem PKW, Zelt und Kanu unterwegs und haben bereits zwischen Eisbergen gepaddelt und wollen nun zum Myvatn. Schade, mit unserem alten Bus konnten wir unser Kanu noch auf dem Dach transportieren. Für unser Trumle ist uns da noch nichts Passendes eingefallen.

Ólafsfjördur/Hveravellir
Freitag 17.07.98

Schafe - 14589 Byte

Bad in Hveravellir - 15906 Byte

Unser Tagesziel sind die heißen Quellen von Hverarvellier wo wir unser Bad nachholen wollen. Die Strecke nach Siglufjördur ist miserabel schlaglöchrig. Wir fahren durch dicke Nebelschwaden, es nieselt und um uns herum murmelt und gluckert es überall. Unser erster Halt gilt der alten Torfkirche "Hof" aus dem 16/17 Jahrhundert. Danach schauen wir uns das sehenswerte Museumsdorf Glaumbær an. Man bekommt eine recht gute Vorstellung davon wie die Menschen auf dem Hof im 18/19 Jahrhundert gelebt haben. Die Kjölurroute bis Hverarvellir verläuft ziemlich eintönig und gleicht einer Schotter-Autobahn. Dafür entschädigt uns ein heißes Bad im Pool von Hverarvellier, in dem man die Wassertemperatur mittels zweier Schläuche (heiß/kalt) im Becken regulieren kann. Wir kommen mit einer Studiosus-Reisegruppe ins Gespräch während wir im Pool vor uns hinschwitzen. Für zwei Wochen, Unterbringung immer in festen Unterkünften (Roteltours zeltet!), müssen sie - ohne Extras wie Rafting / Askiaausflug - 3700,-DM abdrücken. Zu viert haben wir für insgesamt 6 Wochen (4 Wochen Island) weniger als das Doppelte bezahlt.

Gulfoss/Strokkur/Pingvellir
Samstag 18.07.98

Kjölurroute - 15193 ByteDie Fahrt führt zwischen zwei Gletschern, dem Langjökull im Osten und dem Hofsjökull im Westen hindurch. Eine kleine Nebenstrecke, die zum Hvitarvatn führt, ist für uns nicht fahrbar. Ein Waattest ergibt, das die Wassertiefe der Svartá deutlich Stiefelhöhe überschreitet. Kurz vorm Gulfosswasserfall beginnt eine Asphaltstraße - wir erreichen scheinbar Touriland.

Gulfoss - 13434 ByteDer Wettergott ist uns gut gesinnt. In der Gischt des Gulfoss bricht sich das Sonnenlicht und ein farbenprächtiger Regenbogen steht über dem Wasserfall. Etwas weiter und schon von weitem an seiner mächtigen Wasserfontaine erkennbar spuckt der Strokkur alle 5-6 Minuten eine 10-20m Wassersäule in die Luft.

Strokkur - 14535 ByteDer Geysir ist atemberaubend, für die kids das tollste bisher! Drei Stunden später gegen 21.30 Uhr in Pingvellir angekommen, wo wir einen schönes Plätzchen direkt am See fanden und während des Abendessens einer durchs Wollgras tollenden Entenfamilie zuguckten. Gestört werden wir von einem freundlichen Wächter des Nationalparks, der uns anspricht. Sollten wir im Nationalpark übernachten wollen, bittet er uns zu den ausgewiesenen nahegelegenen Plätzen zu fahren wo wir, gegen Gebühr, übernachten könnten. Falls wir das Geld nicht ausgeben möchten, was er verstünde, könnten wir außerhalb des Parks auch einfach so stehen. Wir bleiben um am anderen Tag zu grillen.

Pingvellir/Hraunfossa
Sonntag 19.07.98

Pingvellir - 14948 ByteBei strahlendem Sonnenschein unternehmen wir einen wunderschönen Sonntagsspaziergang. Über eine kleine Holzbrücke geht es über eine kristallklare 20 m tiefe Schlucht, der Münzenschlucht. Marie, Gudrun und Barbara werfen eine Münze in die Schlucht und haben einen Wunsch frei, wenn sie diese bis zum Grund verfolgen können. Vorbei an der Pingvalla-Kirche geht es zu den Spalten der Almannagja, die Europa und Nordamerika trennen. Danach wollten alle schnell zum Campingplatz zurück zum grillen. Erst gegen 17.30 auf der Kaldidalur 52 in Richtung Husafell aufgebrochen, wo wir gegen 21.30 Uhr am Hraunfossawasserfall ankamen und übernachteten.

Hraunafoss/Tröllakirkja
Montag 20.07.98

Hraunfossar - 15284 ByteNach dem Frühstück findet Theo ein schönes Plätzchen unter Birken direkt am Wasserfall. Der Hraunafoss gehört für uns mit zu den schönsten Wasserfällen Islands. Das Wasser ist wegen der Mineralien tiefblau und sprudelt überall aus dem Felsen heraus. Wir fahren weiter durchs Reykholtsdalur-Tal, wo es aufgrund zahlreicher heißer Quellen viele Gewächshäuser gibt. Ganz in der Nähe der beeindruckenden Deildartunguhver-Heißwasserquelle finden wir ein Gewächshaus, wo wir uns reichlich mit Gemüse eindecken. Wir fahren über 517/54/574 Borganes, vorbei an Arnastapi, noch bis zum Parkplatz der Echohöhle Tröllakirkja.

Snaefell - 12620 ByteSofort zum Strand, der aus schwarzen Kieselsteinen besteht, und übersät ist mit alten rostigen Schiffswrackteilen. Die Rucksäcke vollgepackt (mit Steinen) kamen wir zurück und mußten unsere Fracht erstmal verstauen. Bei einer Familien-Haarschneideaktion genossen wir den Ausblick auf den noch schneebedeckten Snæfellsjökull, an dessen Flanken recht gut zu erkennen ist, wo die Lava heruntergeflossen ist. Wer dann mit wem duscht, wurde durch Los entschieden. Marie sauer, da sie mit Papa vorlieb nehmen mußte. Später meinte sie dann, sie dusche jetzt immer mit Papa. Sie hätte ihm das nur kurz erklärt, wie Mama das immer macht (duschen ohne Seife in die Augen zu bekommen) und dann hätte er das viel besser gekonnt.

Reykjavik
Dienstag 21.07.98

Reykjavik Rathaus - 15541 ByteHeute steht Reykjavik 574/57/56/54/1 auf dem Programm. Nach einiger Suche finden wir einen Parkplatz in direkter Nähe des Tjörnin-Sees. Entlang des Seeufers laufen wir zum Rathaus, wo wir ganz fasziniert von der riesigen Reliefkarte Islands sind. Haargenau läßt sich unsere bisherige Route verfolgen. Interessant auch die moderne Architektur des Gebäudes, die Innen-Ausblicke auf moosbewachsene, wasserfallversehene Betonaußenwände erlaubt. Danach bummeln wir durch die Stadt, schauen kurz im Touribüro vorbei und geraten schließlich in die Fänge einer der zahlreichen Souvenirläden. Gudrun und Marie erstehen einen süßen Stoff-Puffin (made in Germany). Wenig angetan sind wir von der Hallgrimskirche, die an isländische Naturlandschaften mit ihren geometrisch angeordneten Basaltsäulen erinnern soll.

Perlan - 12177 ByteSpät nachmittags fahren wir zum Warmwasserspeicher Perlan hinauf, der Reykjavik und Umgebung mit Heißwasser versorgt. Unsere Kinder sind ganz begeistert vom künstlichen Geysir in der offenen Eingangshalle... kein Vergleich zum Geysir im Islandpavillion auf der Expo2000. Alle paar Minuten fängt es zunächst zu brodeln an, dann schießt eine Wasserfontaine vom Untergeschoß bis ins oberste Stockwerk empor. In der Cafeteria ist eine Ausstellung einer deutschen Künstlerin zu bewundern, die in Webarbeiten die Naturlandschaften Islands (Wasserfälle!) darstellt.

Panorama Reykjavik- 14915 ByteVon der sechseckigen Aussichtsplattform oben auf den Wasserbehältern hat man eine grandiosen Ausblick über Reykjavik und Umgebung. Zusätzlich zu den in allen vier Himmelsrichtungen installierten Ferngläsern gibt es Tonbandautomaten, die auf Knopfdruck in verschiedenen Sprachen das jeweils zu sehende kommentieren. Besonders eindrucksvoll wirkt Perlan mit der oben aufgesetzten gläsernen Kuppel in der Abenddämmerung. Wir übernachten auf dem Parkplatz und genießen den herrlichen Blick auf Reykjavik während die Sonne im Meer versinkt.

Reykjavik/Bláa Lónid/Hjalparfoss
Mittwoch 22.07.98

Blaue Lagune1 - 14240 ByteWir schauen uns noch einige schöne Häuser im Stadtzentrum an, besichtigen die Hallgrimskirche von innen, bevor wir dann gegen 12.30 Uhr über die 41/43, vorbei am Flughafen von Kevlavik zur Bláa Lónid (Blauen Lagune) aufbrechen. Auf den ersten Blick wirkt der künstlich entstandene See mit den Türmen des Geothermalkraftwerkes im Hintergrund nicht gerade einladend.

Blaue Lagune2 - 15319 ByteErst mal drin im graublauen, etwa 40°C warmen, leicht salzigem Wasser läßt es sich dann aber herrlich entspannen. Allerdings sollte man achtgeben auf die spitzkantigen Lavafelsbrocken, die man im trüben Wasser nur ertasten kann und sich den heißeren Bereichen nur vorsichtig nähern. Dem feinen blauen Schlamm schreibt man heilende Wirkung zu, weswegen wir uns natürlich gleich einschlämmten. Da wir unserem nächsten Tagesziel, Landmannalaugar noch etwas näher kommen wollten starteten wir durch 427/42/38/1/26/32 und übernachteten schließlich am Hjalparfoss.

Hjalparfoss/Landmannlaugar
Donnerstag 23.07.98

Auf der Suche nach dem Stöng Bauernhof an dem wir gestern wohl vorbeigerauscht sein müssen, gelangen wir irgendwie zur Schlucht Gjáin. Die Piste dorthin ist hundsmiserabel und wir wundern uns, warum die spitzen Lavasteine noch keinen Reifenschlitzer verursacht haben. Von oben kann man in den wunderschönen Kessel der Schlucht hinabsehen. Unten sieht man in der Ferne zwei Wasserfälle, deren Wasserläufe zusammenfließen. Dem Bauernhof Stöng, einer Rekonstruktion, können wir nach der Besichtigung von Glaumbær nicht mehr soviel abgewinnen. Vor Landmannalaugar suchen wir uns einen Picknickplatz direkt am Gletscherfluß und treffen auf Lillmor und Thomas die wir von der Fähre kennen (Lillmor Strumann, Reise Know-How "Island", S.170), mit denen wir uns beim Tee angenehm unterhalten.

Landmannalaugar - 18567 ByteAls wir in Landmannalaugar ankommen, parken wir unmittelbar vorm Campingplatz, noch vor den zwei Furten. Bevor wir es unüberlegt wagen durch die Furten zu brettern, übernachten wir lieber davor. Jetzt schnappen wir uns erst einmal unsere Badesachen um uns in die heiße Quelle zu stürzen. Im Pool vergnügen sich vier Schweitzer Landroverfreaks mit schwimmendem Bierkistchen beim Kartenspiel die Zeit. Auf dem Rückweg kaufen wir bei einem fahrenden isländischen Händler frische Forellenfilets und etwas Lachs. Hhmmm einfach köstlich! Von Händler lassen wir uns auch erklären, wie man die Furten am besten meistert. Später sitzt Theo an den Furten und studiert die verschiedenen Techniken mit denen andere durch die Furten fahren. Am schärfsten ein Corsa-Leihwagen... einfach mit Caramba geradeaus durch, dabei fast steckengeblieben. Als der Typ aussteigt schwappt Wasser aus dem Auto.

Landmannlaugar
Freitag 24.07.98

Laugahraun - 15617 ByteEs ist bewölkt und zwischendurch nieselt es. Dennoch brechen wir auf, um die farbenfrohen Rhyolithberge und den riesigen Lavastrom Laugahraun aus tiefschwarzen Obsidian zu erwandern. Unterwegs entdeckt Gudrun einen "grünen" Berg, von dem sie eine "Probe" eintütet. Etwas brenzlig wurde es zwischendurch, als wir vom Weg abkommen und einen steilen Hang hochklettern müssen, um zum Wanderpfad zurückzukehren. Etwa 2 1/2 Stunden kraxeln wir herum, bevor wir uns auf den Rückweg durch die Lavafelder machen. Theo um einen Stein schwerer, den er einfach nicht liegenlassen konnte. Alle freuen sich schon aufs Mittagessen mit anschließender Siesta und erneutem Poolbesuch. Inzwischen hat sich die Familie Graf aus Waren mit ihren drei kleinen Kindern, unterwegs im Multivan mit Zelt, zu uns gesellt. Abends laden wir sie auf ein Glas Wein ein und fallen erst um 02.30 Uhr ins Bett.

Landmannlaugar/Solheimerjökull
Samstag 25.07.98

Hässlicher See - 13597 ByteBevor es auf der Landmannleid F23 weitergeht, stoppen wir noch kurz am "Hässlichen See", umgeben von einem rot-schwarzen Lava-Berg. Dort treffen wir auf eine Rotel-Gruppe (nasse Zelte!) die seit 11 Tagen in Island sind und seitdem nur mieses Wetter hatten. Auf einer landschaftlich reizvollen Strecke passieren wir mehrere kleinere und eine etwas größere Furt. Gegen Mittag kommen wir am Seljalandsfoss 249 - Gudruns Wunschwasserfall, weil man auch dahinter herlaufen kann - an. Theo ist jetzt, was Furtenfahrten betrifft, richtig auf den Geschmack gekommen und wir beschließen Richtung Pörsmörk F249 bis zum Lónid-Gletschersee zu fahren.

Furt - 15062 ByteUnterwegs jede Menge Furten, z.T. bis zu 40 cm tief, die Männe alle zuerst watend durchläuft. Auf dem Gletschersee des Gigjökull sehen wir die ersten kleineren Eisberge schwimmen. Unser Rückweg führt uns weiter, vorbei am Skogafoss 1 bis zum Parkplatz am Solheimerjökull. Dessen Eis ist von schwarzen Ascheschichten früherer Vulkanausbrüche durchzogen, eine düstere, unheimliche Atmosphäre liegt in der Luft - wir schlafen dennoch ganz gut.

Solheimerjökull/Skogar(foss)/Durhóley
Sonntag 26.07.98

Skogar - 15603 ByteZurück zum Skogafoss, wo Barbara sich mit den Kindern ganz dicht an den Wasserfall heranwagt und von dessen Gischt völlig durchnäßt wird. Danach allemann die Treppen hinaufgeklettert, um die Aussicht auch von oben zu genießen. Anschließend zum Heimatmuseum von Skogar, wo Marie sich über die "ätzenden" Touris aufregt, die ihre Finger nicht von den Ausstellungsstücken lassen können. Neben den alten Torfhäusern gibt es auch neuere Holzunterkünfte und eine sehenswerte kleine Holzkiche zu bestaunen.

Vik - 12898 ByteNachmittags sehen wir uns das Kap Durhóley 218 mit seinem Felstorbogen an, durch das man mit Amphibienfahrzeugen hindurchschippern kann. Vom Kap hat man eine tolle Aussicht auf den schwarzen Strand Reynisfjara und den drei der Küste vorgelagerten Felsnadeln von Vik.

 

Papageientaucher - 14023 ByteIn der Nähe des Leuchtturms pirschten bzw. robbten wir uns auf allen Vieren an die Felskante der Steilküste heran, um die niedlichen Puffins zu beobachten. Übrigens stand auf der Menükarte des Perlan in Reykjavik auch ein Gericht, dessen Fleischbeilage aus den niedlichen kleinen Puffins bestand. Apropo essen - in Vik treffen wir die Warener im Supermarkt wieder und verabreden für morgen einen Grillabend in Nationalpark Skaftafell. Übernachtet auf einem Parkplatz am Ende der 215, von dem aus es nur ein kurzes Stück bis zum Strand ist. Dort entdecken wir Säulenbasaltfelsen zum Draufrumklettern und eine vom Meer unterspülte riesige Höhle aus Säulenbasalt. Von den Felsen stürzen sich Puffins hinaus aufs Meer, verfolgt von Raubmöwen, die sich einen Leckerbissen erhoffen.

???/Skaftafell
Montag 27.07.98

Gefrühstückt haben wir heute in Vik, von wo Amphibienfahrzeuge zum Kap Dyrhólaey starten. Das Wetter ist schlecht und wir beschließen zum Wasserfall Ófaerufoss F208 in der Eldja-Schlucht zu fahren. In der Ford-Werbung (promobil), ist der Ófaerufoss übrigens noch mit der Naturbrücke aus Basalt abgebildet, die im Frühjahr 1993 aber während der Schneeschmelze einstürzte. Unterwegs lesen wir zwei Tramper auf, die Island mit dem Fahrrad entdecken. Momentan haben die beiden aber die Nase vom Fahrradfahren voll und versuchen ihr Glück mit dem Daumen. Gemeinsam mit den Warenern, die unterwegs zu uns stoßen, wandern wir zum Wasserfall und finden auf dem Rückweg wieder ein paar tolle Steine. Einige Furten später sind wir im Skaftafell Nationalpark, wo wir unseren Grill ein letztes Mal aufbauen.

Skaftafell-Svartifoss/Jökulsárlon/Stokknes
Dienstag 28.07.98

Svartifoss - 14690 ByteVom Campingplatz Skaftafell sind es etwa 1 1/2 Stunden Fußweg bis zum Svartifoss-Wasserfall, der von regelmäßigen Basaltsäulen wie Orgelpfeifen eingerahmt wird. Den Wasserfall zu fotografieren, ohne irgendwelche Touristen mit abzulichten gestaltet sich recht schwierig, da sie dauernd durchs Bild klettern. Nach dem Mittagessen dann weitergefahren. Mittlerweile gießt es in Strömen und wir machen uns auf zum Gletschersee Jökulsárlon. Dort angekommen sehen wir anfangs von den riesigen Eisbergen die im Wasser schwimmen nur wenig.

Jökulsarlon - 14063 ByteEs dauert lange bis es ein wenig aufklart und man die grau- bis hellblauen Eisblöcke im 5°C kalten Wasser erkennen kann. Da man trotz Rettungsweste nur kurze Zeit in dem kalten Wasser überlebt, führen die Ausflugsboote stets ein Rettungsschlauchboot mit. In respektvollem Abstand fährt man zwischen den Eisbergen umher, die sich jederzeit plötzlich drehen können, bis an den Rand des Gletschers. Es dauert einige Jahre, bis die z.T. hausgroßen Eisblöcke die vom Gletscher abbrechen abschmelzen und auf der 100m tiefen Jökulsa ins Meer treiben. Das Wetter wird nicht besser und wir entschließen uns noch ein paar km abzuspulen. Es wird schon dämmerig als wir hinter Höfn rechts in eine Stichstraße nach Stokknes fahren um einen Stellplatz für die Nacht zu finden.

Stokknes/Seydisfjördur
Mittwoch 29.07.98

Ruine - 14698 ByteAuf der Suche nach einem Übernachtungsplatz hat es uns gestern in eine skurrile Gegend verschlagen. Wir stehen am Fuße eines steilen Abhanges, vor uns ein verlassenes Gehöft, auf der anderen Seite "Stokknes", eine militärische Radarstation der Isländer, die im Dunkeln ziemlich außerirdisch aussieht. Es ist schon fast stockduster, als noch ein Pärchen im Mietfahrzeug sich nähert und ganz in der Nähe ihr Zelt aufschlägt. Seit heut morgen regnet es ununterbrochen und die Fahrt auf der 1 Richtung Egilstadir ist recht beschwerlich, zumal zwischendurch immer wieder lange Schotterpassagen kommen. Nach 248 km erreichen wir gegen 17.00 Uhr Egilstadir, wo sich alle die zur Fähre wollen, noch mal treffen, um zu tanken und die letzten Einkäufe im Supermarkt zu erledigen. Es ist richtig was los. Ein letztes Mal wäscht Theo den Dreck von unserem Trumle, bevor wir dann runter nach Seydisfjördur fahren. In den letzten 4 Wochen sind wir 3805 km gefahren, überwiegend Schotterpiste. Wir suchen uns ein Übernachtungsplätzchen an der Straße nach Hánefstadir, damit wir morgen die in den Hafen einlaufende Nörrona beobachten können.

Seydisfjördur
Donnerstag 30.07.98

Nörrona - 14403 ByteNebel hängt über dem Tal, als die Nörrona langsam den Fjord hinaufgleitet. Als sie anlegt, bricht die Sonne schon teilweise durch und es scheint ein sonniger Tag zu werden. Diesmal wird uns die Nörrona ohne längere Zwischenstops in "nur" 2 1/2 Tagen zurück nach Hanstholm bringen. Für die Rückfahrt haben wir eine Kabine gebucht, und wir genießen es sehr uns jederzeit zurückziehen zu können, ohne von Schnarchern gestört zu werden. In Dänemark wollen wir noch einen kleinen Zwischenstop einlegen und Legoland in Billund besuchen, um dann irgendwann Montags zuhause einzutrudeln.

© 11.02.2001 Theo und Barbara Engbrink